Die Tanne ist krumm, die Tante kommt zu spät, der Enkel mag die Socken nicht, die die Oma so liebevoll gestrickt hat und möchte lieber Playstation spielen, statt mit der Familie am Tisch zu sitzen … Weihnachten mit der Familie bedeutet mitunter eine explosive Mischung. Vor allem mit den eigenen Eltern oder dem Partner bzw. der Partnerin kracht es oft. Ein Drittel streitet sich über den Ablauf und die Organisation des Festes. Bei einem Viertel sorgen Beziehungsprobleme für Konflikte und 19 Prozent der Befragten zanken sich laut einer Umfrage von YouGov wegen der Aufgabenverteilung. Und dabei wollen doch alle nur den perfekten und harmonischen Weihnachtsabend …
Aber woran liegt es dann, dass die ach so besinnlichen Feiertage so oft Stress für alle Seiten bedeuten? Zunächst einmal liegt es sicher an den unterschiedlichen Vorstellungen des Festes – von besinnlich, zu ausgelassen zu feucht-fröhlich mag es sehr unterschiedliche Definitionen des optimalen Weihnachtsfestes geben. Und dann hat ja auch noch jeder seine eigenen „Bräuche“ und „Rituale“ im Kopf, die zu Weihnachten einfach dazugehören. Da kommt schon viel zusammen und in dieser Mischung kommen dann häufig auch unterschwellige Konflikte wieder zum Vorschein, die ansonsten doch so gut kaschiert und überspielt werden können.
So oder so ähnlich ist es häufig auch in der Zusammenarbeit in Projektteams, gerade dann, wenn sich unterschiedliche Bereiche, Länder und Experten für ein Projekt oder Thema zusammentun und es zwar einen Verantwortlichen für die Aufgabe gibt, aber keine disziplinarische Führungskraft, die hier und da vielleicht auch mal ein Machtwort sprechen kann. Häufig verfolgen nicht alle das gleiche Ziel oder haben nicht die gleiche Erwartung an das Ergebnis. Manchmal ist das Projekt einigen Beteiligten wichtiger als anderen, da ja jeder auch noch in seinem Tagesgeschäft beschäftigt ist und eigene Themen eventuell höher priorisiert. Und unterschiedliche Menschen bringen unterschiedliche Arten und Weisen der Zusammenarbeit mit in das Team. Das Führen von Teams ohne die dazugehörige Weisungsbefugnis scheint also ein Fass ohne Boden. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, Werkzeuge und Methoden, um auch ohne Weisungsbefugnis und gerade mit einem bunt zusammengemischten Team hervorragende Ergebnisse zu erzielen – mit Spaß bei der Sache und aus einer Motivation heraus, die nicht einer knappen Anweisung der disziplinarischen Führungskraft entspringt.
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